street Ultra classicTief in JEDEM von uns brennt immer, oder zumindest von Zeit zu Zeit, der Wunsch oder die Sehnsucht alles hinzuschmeißen und abzuhauen. Einfach für ein paar Stunden, Tage oder Wochen jegliches hinter sich zu lassen um mal “weg zu sein”. Was mich ja nicht verwundert, denn in der High-Speed Gesellschaft in der wir leben, stoßen wir oft an unsere Grenzen, das Limit wird überschritten und die ersten Burn Out Symptome nähern sich in großen Schritten. Und der einfachste Weg scheint dann oft die Flucht zu sein. Einfach nur die Escape Taste aus dem System, dem Job, dem Umfeld, etc. zu drücken.

Oder das Exit Szenario aufgrund der Tatsache, dass das erste Mal die Temperaturanzeige gegen Null Grad Celsius hinwandert. Gepaart mit bedecktem Himmel und vielleicht noch Regenwetter verursacht es in mir immer einen “bloss weg von hier” Drang.
Also muss ein Plan her. Der Plan mich auf mein Bike zu schwingen und in wärmere Gefilde zu fahren. Die frohe Botschaft: In ein paar Tagen ist es soweit. Gemeinsam geht es mit einem guten Freund und der Harley nach Kroatien zum “Inselhopping”. Mehr dazu in ein paar Tagen …

Zuvor aber noch eine paar Gedanken zu Biker-Weisheiten und das Leben eines Hobos.

Biker-Weisheiten sind oft richtig gehender Schwachsinn. Die einzige Weisheit die für mich persönlich absolute Richtigkeit hat ist “Der Weg ist das Ziel”. Meine besten Erinnerungen auf der Harley sind nicht die Ziele die ich erreicht habe, sondern wie ich dort hinkam. Wie oft schwingen wir uns auf das Motorrad, ohne irgendein Ziel vor den Augen zu haben? Selten oder niemals! Denkt mal drüber nach. Meistens will doch jeder irgendwo hin. Zu Kaffee und Kuchen in die Jausenstation, zum Heurigen auf ein Schmalzbrot, ins Wirtshaus auf ein Bier, zu einem Harley-Event oder einem Biker Treffen, oder einfach zu einem Freund, den man seit ewig nicht mehr gesehen hat und der zufällig ein paar hundert Kilometer weit entfernt wohnt. Das wären dann immer die Fixpunkte am Ende einer Reise. Und dann wird vom angenommenen Ankunftszeitpunkt zurückgerechnet: Wann muss ich abfahren, wo ist die erste, zweite, dritte Pause, welche Route wird genommen, wie oft und wo wird getankt, an welcher Station schmeckt der Kaffee am besten, gibt es Baustellen auf der Strecke die umfahren werden müssen, etc etc etc …
Deswegen mag ich punktuelle Ziele nicht! Ich mag die weitläufigen Ziele. Die können heißen: drei Wochen Griechenland, möglichst viele Bergstrecken in den österreichischen Alpen, jetzt fahr ich nur in Richtung Süden und schaue wo ich ankomme oder ich will den Atlantik sehen. Und damit wird der Weg das Ziel!
Klar, das geht nur in Gegenden die mit einem Mindestmaß an Infrastruktur ausgestattet sind. Bei aller Liebe zu meinem Vorsatz “der Weg ist das Ziel”, ich rate ab von so einem Vorhaben wenn ich mit der Harley mitten in der Wüste oder im Urwald stehe. (Wobei das mit einer “Standard-Harley” im Regelfall ja nicht passieren wird)

Straße

Am Ende des Tages kommt es dann doch auf die Ziele an, die uns hinter dem Ofen hervorlocken. Ich kann mich aber noch gut erinnern, dass das bei vielen Freunden mit denen ich schon lange Motorrad, bzw in Kindheitstagen Moped gefahren bin, anders war. Da waren wir die Mofa und Vespa Gang die nichts anderes zu tun hatte als auf ihren kreischenden Zweirädern durch die Stadt zu cruisen oder Landstraßen zu verunsichern. Da ging es ums Fahren. Ohne jegliches Ziel. Und natürlich ums cool sein und um die Freiheit auf damals 50ccm zu geniessen.

Was es aber in Wirklichkeit ist…

Es ist der Traum der langen Reise um auf eine ganz große Fahrt zu gehen. Pfeif auf die Landkarten, Navis und Stadtpläne, die einzige Karte ist vielleicht die Wetterkarte um nicht von Regen, Sturm oder Tornados eingeholt zu werden. Und dafür gibt es inzwischen, der modernen Technologie sei Dank, vernünftige Apps wie zum Beispiel das von der Ubimet für Österreich und für Deutschland.

Vermutlich werde ich auf dem “long and winding Roadtrip” auch ein Ziel haben. Vielleicht wird es Wochen oder Monate dauern bis ich dort ankomme. Aber die Eindrücke auf dem Weg dort hin werden unvergesslich sein. Vielleicht zieht es mich dann ja auch zum nächsten und zum übernächsten Ziel. Vielleicht drehe ich dann aber auch schnurstracks um und fahre wieder heim. Weil, so schön es ist von zuhause wegzukommen, nichts geht für mich über die Basisstation, das Zuhause und die Heimat. Und das ist auch gut so.

Ich habe in der Überschrift von einem Hobo geschrieben. Das Wort Hobo ins Deutsche übersetzt bedeutet soviel wie Wanderarbeiter und geht auf das englische “hoe” für Hacke zurück. Die Blütezeit der Hobo-Subkultur war das frühe 20. Jahrhundert, in dem US-amerikanische Arbeiter, meist heimatlos, die Güterzüge nützten um durchs Land zu reisen und sich ein paar Cent zu verdienen. Bekannt wurde der Ausdruck Hobo spätestens 2008, als der Song “Like a Hobo” von Charlie Winston auf und ab gespielt wurde.
Auch wenn es die Hobos in der ursprünglichen Form als Wanderarbeiter nicht mehr gibt, und der Zusammenhang nicht so ganz passt, so kann das Fortbewegungsmittel von damals – der Güterzug – heute die Harley sein.
Das Mittel zum Zweck, die Fortbewegung als Kultur und nicht das Wissen zu haben, welche die nächste Station ist. Dort wo man abspringt ist man. Dort wo die Harley hält, erlebt man!

Hobo_Fotor

Nur das setzt niemand so um, weil die Prägung und Erziehung uns andere Ziele und Richtungen vorgibt. Wir werden erzogen, nach noch mehr zu streben, mehr Besitz zu lukrieren, dem größeren Auto, dem fetteren Gehaltsscheck und dem gesellschaftlichem Ansehen hinterher zu hetzen. Und genau dadurch werden viele Menschen zu Getriebenen und Gelenkten, ohnmächtig in einem System gefangen, in dem sie unglücklich sind.

Deswegen lebe ich jeden Tag so wie ich es mir vorstelle und möchte. Um genau das zu tun, was mir Spaß macht und mich zufrieden stellt. Harley fahren, Abenteuer erleben, Menschen kennen zu lernen und meine Harley-Island Piraten daran teilhaben zu lassen. Be part of Harley-Island!
Stellt euch vor Ihr könntet von einem Tag auf den anderen nicht mehr Harley fahren und im Sattel sitzen. Wer von euch hat die Reisen oder die Tour welche ihr immer schon machen wolltet, bereits hinter sich gebracht? Habt das auf eurer Harley erlebt, was schon immer euer Traum war. Ob es die Motherroad ist, die Westcoast, Südamerika, Afrika oder Asien. Oder die großen Harleytreffen dieser Welt, die Nationalparks, und so weiter und so fort…
Es geht darum es JETZT zu tun. Und es nicht aufzuschieben und zu warten auf den Ruhestand und die Pensionszahlungen, die Kinder aus dem Haus sind oder der Kredit vom Eigenheim getilgt ist.
Für viele ist es selbstverständlich Harley zu fahren, weil keiner auf so etwas essentielles verzichten will. Weil es für viele einfach die Abwechslung ist, die Würze des Lebens und eine Leidenschaft die sie bereits Jahrzehnte lang begleitet. So wie mich, der seit über 25 Jahren auf zwei Rädern unterwegs ist und noch immer, bzw. immer mehr das Bestreben verspürt, noch öfter und noch länger auf meiner Harley zu sitzen.

carpe diem

Deswegen “Carpe Harley diem” – Genieße den Harley Tag!

Jetzt, gleich und sofort!
Und irgendwo sehen wir uns dann unterwegs. Irgendwo trifft dann euer Harley-Island auf meines. Ich komme aber vielleicht erst nach, weil ich noch einen kurzen Abstecher über den Nordpol machen musste …

2013-06-28 17_Fotor

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