Zwei Sätze vorab:
Über Tolo erzähle ich ein wenig später. Bartolome “Tolo” Gaya Deka ist Mallorquiner und ich lernte ihn während einer Harley-Tour in Barcelona kennen. Aber ihn kann ich nicht in zwei, drei Sätzen beschreiben … Dazu hat dieser Harley Enthusiast zu viel erlebt und mir zuviel erzählt.
Und die Inselpost kommt heute ein wenig später als sonst. Ich bin gestern Nacht von der siebentägigen Harley-Davidson® Charity-Tour zurückgekommen und bin noch immer sprachlos und beeindruckt, obwohl das nicht die erste Tour ist, die ich mitgefahren bin. Aber mehr zur Tour, den Esprit und die Mission in der nächsten Inselpost. Ich muss all das Erlebte erst einmal setzen lassen. Zu schön und überwältigend war die Eindrücke auch in diesem Jahr.
Ich liebe Spanien und speziell die Katalanen und ihre Mentalität, ihren Stolz und ihrer Überzeugung. Es ist ein Volk, welches einerseits die Stirn bieten kann und Dickschädel zeigt, andererseits aber die Feste feiert wie sie fallen. Und die Katalanen feiern gerne und nicht zu knapp. Was sich da pro Jahr so an Festivitäten anlässlich Namenstagen, Jahreszeitenwechsel oder Heiligen ansammelt, ist sagenhaft. Die beiden für mich außergewöhnlichsten Feste sind einerseits das Fest des Heiligen Sant Ponç, dem Patron der Imkern und Kräuterspezialisten – da gibt es hunderte Stände mit Kräutern, Früchten, Gewürzen und natürlich Honig – andererseits das Fest des Sant Jordi am 23. April. Sant Jodie ist der Landespatrons Kataloniens. Dieser besondere Tag, und für viele auch das schönste Fest des ganzen Jahres, wird auch als “Tag des Buches” bezeichnet.
Das großartige an diesem Fest, und das ist für uns zum Teil “stocksteife” Mitteleuropäer fast schon unglaublich, ist die Tradition die dahinter steckt.
Es geht um Rosen und Bücher. Der Mann schenkt der Frau eine Rose und die Frau wiederum dem Mann ein Buch. Katalanen aller Schichten, Geschlechts und Altersklassen spazieren mit einer Rose in der Hand oder einem Buch unter dem Arm durch die Strassen, beschenken und werden beschenkt. Es ist ein phänomenales Bild tausende rote Rosen und Bücher zu erspähen und einen Besuch absolut wert.
Sant Harley-Davidson®
Eigentlich hätte sich Harley-Davidson® ja schon einen eigenen Heiligen oder zumindest einen Ehrentag “verdient”. Bei einer 110 jährigen Geschichte und der “Beglückung” von hunderttausenden Menschen die Besitzer eines dieser Motorrädern waren oder sind. Einzig der Tag an dem gefeiert wird wäre schwierig zu finden, aber da sollten wir dann einfach die Katalanen fragen, weil die haben schon das Fest fertig geplant, bevor der Tag fixiert ist. Und genau so läuft es in Barcelona bei den Harley Days ab.
Natürlich sind wir von der European Bike Week am Faaker See verwöhnt, wenn 70.000 Harleys eine Woche lang durch Kärnten böllern. Da ist richtiger Massenauflauf. Aber wenn sich die Harley Community in Barcelona trifft, dann hat das richtig Klasse. Ob es die Sonne ist die einfach dauernd vom Himmel brennt und dadurch den Botenstoff Serotonin – das Glückshormon – im Gehirn produziert, oder ob es das katalanische Volk an sich ist – ich weiß es nicht. Es passt auf jeden Fall alles zusammen. Die Harley Days finden im Zentrum von Barcelona am geschichtsträchtigen Plaza Espana statt, wo früher Matadores mit Stieren gekämpft haben. Also Mitten in der Stadt. Das Areal gleicht natürlich jedem anderen Harley Event. Es gibt Merchandising Stände, Customizer und Speisen und Getränke Läden. Der Unterschied aber zu anderen Festivals ist die Lebensfreude die hier vom Opening an zu sehen ist. Jede Bar ist anders dekoriert, es spielt überall Musik und die Menschen tanzen bereits um 11 Uhr Vormittags zu den Rhythmen die aus dem Boxen klingen. Innerhalb von Sekunden ist jeder in den Bann gezogen und fröhlich gestimmt. Und diese Stimmung zieht sich bis spät in die Nacht. Da gibt es auch keine rigorosen Endzeiten, sogar auf der Bühne spielt bis 2 Uhr nachts eine Liveband. Und 30.000 Menschen machen Party und sind in Hochstimmung! Einfach ein großartiges Erlebnis und für jeden Harley Fan ein Pflichtbesuch.
Besonders beeindruckend sind auch die geführten Touren die teilweise drei Mal pro Tag stattfinden. Eines nehmen sie aber nicht so genau. Die angegeben Abfahrtszeiten und die Dauer der Fahrten. Wenn Abfahrt für 11.00 Uhr geplant ist, kann es schon mal 12.00 Uhr werden, und eine Route die mit zwei Stunden Fahrzeit angegeben ist, kann schon mal vier Stunden dauern. Aber so ist das halt in Spanien …
Tolo
Das schönste Geschenk welches einem Reisenden passieren kann, ist unterwegs interessante Menschen kennenzulernen. Personen die Geschichten zu erzählen haben. Ich lernte Tolo auf einer vom ansässigen HOG Chapter geführten Tour kennen. Ganz zufällig setzten wir uns nach dem Mittagessen gleichzeitig in den Garten des Wirtshauses um gemütlich eine Zigarette zu rauchen und kamen ins Gespräch. Was gar nicht so einfach war, denn er spricht nur ein klein wenig Englisch, und ich bin der spanischen Sprache auch kaum mächtig. Aber das hat uns nicht daran gehindert miteinander zu “plaudern”. Vor allem weil sich nach und nach die anderen Mitfahrenden zu uns gesellten und mir dann übersetzten.
Tolo ist Spanier, Pensionist, lebt auf der Insel Mallorca, ist HOG Lifemember und Weihnachtsmann. Wirklich! Zur Weihnachtszeit verkleidet er sich als Weihnachtsmann, setzt sich auf seine Harley Ultra Classic und fährt in Kindergärten, Heime oder Krankenhäuser um Menschen glücklich zu machen. Er hat sogar eine eigene Weihnachtsmann-Visitkarte!
Tolo fährt, lebt und verkörpert Harley-Davidson® und das schon seit Jahrzehnten. Er ist mindestens drei Monate im Jahr alleine oder mit seiner Frau Maria mit der Harley unterwegs. Letztes Jahr ging es von Mallorca bis nach Skandinavien (3 Monate), vor zwei Jahren war es für 2,5 Monate das Mittelmeer bis in die Türkei, die HOG Feier in Biograd inklusive. Und im Sommer 2013, so seine Schilderung, freut er sich auf die Reise nach St. Petersburg in Russland. Ein ca 70 Jahre alter Mallorquiner fährt über 8000 Kilometer mit seiner Harley durch ganz Europa um sich St. Petersburg anzusehen – Respekt und Bewunderung. Aber der für mich beeindruckendste Moment während dieses Gesprächs war die Antwort auf meine Frage, ob ihm das nicht zu anstrengend sei. Tolo bekam genau in diesem Moment glänzende Augen, er richtete sich in seinem Sessel sitzend auf, beugte sich zu mir, begann zu lächeln und antwortete darauf: “Thats my life!” Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut wenn ich an diesen Moment denke. Diese Aussage war so ehrlich, überzeugend und kongruent, dass es mich umgehaut hat. Und er ist das wirklich zu 100% und lebt genau das. In diesem Moment dachte ich mir: Tolo hat sein persönliches “Harley-Island” gefunden. Es ist diese innere Zufriedenheit die hierbei zum Ausdruck kam, mit seiner Harley über viele Tage und Wochen unterwegs zu sein. Tolo lachte mich nach seiner Aussage an, war sichtlich über meinen erstaunten Gesichtsausdruck und meinen offenen Mund belustigt und meinte zu mir “Come on my friend, the tour is going on.” …
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