Meine Inselpost
der letzten Woche mit den Gesprächen und Eindrücken der European Bike Week am Faaker See hat mich einerseits erfreut, andererseits nachdenken lassen was so einen Harley Fahrer nun wirklich ausmacht. Warum sind das oft so einzigartige Typen, manche Querdenker, viele Ausgeflippte die diesem Mythos aus Milwaukee so verfallen sind. Wie es bei mir immer so ist, fange ich dann irgendwann einmal an, das was in meinem eigenen Kopf so vorgeht, niederzuschreiben. Und da sind schon ein paar für mich außergewöhnliche Dinge dabei herausgekommen.
Und ich habe 10 Harley-Points gefunden die einem Harley Fahrer niemals genommen werden können und ihn vom Rest der Welt unterscheiden!
1. Deine Harley Erinnerungen
Unserer Gehirn speichert fortwährend. Es merkt sich schon als Ungeborenes Erlebnisse, Eindrücke und Erlerntes. Und du erinnerst dich an viele Dinge welche du erlebt hast wie beispielsweise den erste Schultag, der erste Kuss, das erste Moped, das erste Auto, Wanderungen am Berg, Urlaube mit Freunden und die erste Harley, welche ja vielleicht noch immer in deiner Garage steht. Für mich selbst war eine Harley die Erfüllung eines Kindheitstraums, deswegen ist dieses Erlebnis besonders intensiv gespeichert! Das alles sind Präsente, an die du dich jeden Tag neu erinnern darfst. Je mehr schöne Erinnerungen du sammelst, umso mehr Auswahl hast du täglich. Also fahre Harley, bau dir dein Harley-Island und sammle!
2. Dein Harley Wissen und Deine Erfahrung
Plötzlich geht nichts mehr, das Motorrad bewegt sich keinen Zentimeter mehr nach vor oder zurück und das in der tiefsten Wildnis. Oder – Schüttregen, Hagel, Sturmböen und das auf einer unbeleuchteten Landstraße. Oder – Reifenplatzer im tiefsten Afrika und keiner versteht dich. All dies sind Erfahrungen die keiner gerne macht, aber sie passieren einem jeden irgendwann einmal. Es sind die notwendigen Schritte die du dann, weil dir nichts anderes übrig bleibt, setzen musst. Theoretisch kann ich alles in Büchern nachlesen oder im Internet erforschen, aber wenn du “On the Road” bist, bist du auf dich gestellt. Und zu erfahren wie ein Harley Fahrer reagiert, wenn er kaum noch sein Bike halten kann oder mit Lederschnüren aus seiner Weste Dinge am Motorrad zusammen binden muss, das macht das Wissen aus. Auch wenn es Rückschläge gibt, aus denen lernt man ja schließlich meist viel mehr als aus den Erfolgen. Und so wurde aus dem “Schreibtischhengst” schon mal der eine oder andere “Schrauber”.
3. Deine Harley Freiheit
Wikipedi sagt uns zu Freiheit folgendes: “Freiheit wird auf zwei Ebenen bezogen: zum einen geht es um Selbstbestimmung des Willens (Willensfreiheit) und zum anderen um die Selbstbestimmung des Handelns (Handlungsfreiheit). Und das trifft beides auf Harley Fahrer 1:1 zu. Die meisten Harley Fahrer sind stark freiheitsliebend und lassen sich nur ungern “einsperren”. Nicht um sonst haben die frühen Outlaws der 50/60 Jahre die Marke Harley-Davidson® als Bike zu Verwirklichung ihrer Freiheit gewählt. Es war das immer schon auffällige, laute und nicht dem Mainstream angepasste Zweirad, welches zur unterstützenden Kommunikation verwendet wurde. Es ist einfach anders. Und wenn ihr meine letzte Inselpost vom Faaker See lest, kommt bei fast 100% der Befragten auf die Frage “Was ist Harley-Davidson für dich persönlich”, das Wort Freiheit vor. Und die Menschen die dieses Bauchgefühl “freedom” haben, also nicht nur drüber reden, sondern sich tatsächlich einfach aufs Bike setze und losfahren – die erleben auch dieses wunderbare Gefühl der absoluten Freiheit!
4. Dein Harley Spass
Du, Dein Harley-Leben und alle Anderen. Für mich gibt es da zwei dominierende Spaßfaktoren die für mich unbedingt zusammenspielen müssen. Einerseits der Spaß den ich für mich selbst habe wenn ich alleine auf meiner Harley sitze und neue Gegenden, Routen und Menschen kennenlerne, andererseits aber meine große und internationale Harley Family. Weil wenn eines verbindet, dann ist es gemeinsam Harley zu fahren und dann auch gemeinsam Spaß zu haben und Party zu zelebrieren. Oder wie so schön schon unser österreichischer Altbundeskanzler Leopold Figl gesagt habt: “Durchs Reden kommen d’Leut zam’!” Und angeblich hat er das Sprichwort auch umgemünzt auf “Durchs Trinken kommen d’Leut zam’!”
5. Dein Harley Lächeln
Ich bin jedes mal wieder aufs neue verblüfft und erstaunt, mit welchem breiten Grinser Harley Fahrer unterwegs sind. Da bleibe ich doch, wenn ich bei großen Ausfahrten als Safety fahre, regelmässig bei Kreuzungen und Kreisverkehren stehen und beobachte den Tross wenn er an mir vorüberzieht. Und da siehst du dann die strahlenden Gesichter die dir entgegen kommen. Oft lächelnd, verträumt, laut lachend oder schelmisch grinsend auf eine Kurve zu fahrend. Aber es sind ja nicht nur die Fahrer denen das Lächeln im Gesicht klebt. Lenkst du deinen Blick an den Straßenrad und erblickst eine Gruppe an Fußgängern, ob jung oder alt, Kind oder Pensionist, alle bleiben stehen, drehen sich um und ein Grinsen erscheint in deren Gesicht, Es wird heftig gewunken und angefeuert. Ich glaube ja fest an die Harley-Davidson Therapie gegen Trübsinn, Burn Out und Depressionen. 
6. Deine Harley Leidenschaft
Welche auch immer deine Leidenschaft ist lebe sie! Und hast du noch keine, dann solltest du dir eine Harley zulegen. Weil das ist Leidenschaft pur! Hat dich erst einmal das Harley Fieber gepackt, dann lässt es dich auch nicht mehr los. Die wahren Harley Enthusiasten streichen dann ganze Häuser orange-schwarz, nehmen die Harley mit ins Bett oder tragen Klamotten mit dem Bar & Shield Emblem. Vom Schlafanzug bis zur Unterhose und selbst die Kinder, Hunde und Toiletten sind Harley gestylt. Und wann ist dann der richtige Augenblick gekommen um hemmungslos mit der H-D Leidenschaft zu starten? Nicht morgen oder übermorgen, sondern heute, gleich und jetzt! Und nicht erst wenn der Kredit abbezahlt ist, die Kinder aus dem Haus sind und die Pension vor der Türe steht.
7. Deine Harley Familie & Community
Was mich immer aufs Neue fasziniert ist die weltweite Harley Community. Der Zugang unter Harley Fahrern ist schon ein ganz eigener. Erst kürzlich hat mir ein befreundeter Harley Fahrer von seiner letzten Tour nach Schottland erzählt, wo er zufällig auf ein HOG Chapter getroffen ist, die ihn dann einfach “einkassiert” haben und ihm Sehenswürdigkeiten gezeigt, zum Essen eingeladen und mit ihm einen berauschten Trip durch die dortigen Pubs unternommen haben. Einfach so, weil sie halt alle Harley fahren. Und das Erlebnis teilt man halt gerne. Und da gibt’s keine Nationalitäten oder Befindlichkeiten – it’s a big family!
Oder ein anderes Ereignis welches mir erst kürzlich vor der Bike Week bei einer Ausfahrt passiert ist. Ein Unfall eines Harley Fahrers. Lenker verbogen, Zusatzlichter links und rechts geschrotet, Bremszylinder kaputt, etc… Und das an einem Samstag Abend und am Montag wollte er zu Bike Week nach Faak fahren. Innerhalb von kürzester Zeit haben sich einige “Harley-Mechaniker” gefunden die sich die Zeit genommen haben um am Sonntag an dem Bike zu schrauben, jeder der Anwesenden hat sofort Teile hergezaubert und am Ende des Tages war das Bike wieder fahrbereit. DAS ist Familie! Und das gibt’s nur bei Harley!
8. Deine Harley Persönlichkeit
Ob sie nun Road King Georg, Sporty Lilli oder E-Glider Andi heißen, in Clubs, MC’s oder Chartern “der Lange”, “der Mechaniker” oder “der Wüde” (der Wilde) genannt werden, jeder Harley Fahrer entwickelt auf seinem eigenen Bike seine eigene Persönlichkeit. Einerseits entstehen die Namen rund um das lieb gewonnene Bike welches er fährt, andererseits durch oft skurrile Situationen. Auch wenn viele einem Beruf nachgehen, der im ersten Anschein gar nicht zu mit der böllernden Harley zusammenpasst, so mutiert so mancher dann doch zum waschechten Biker – oder zumindest zum Biker der von Zeit zu Zeit gewaschen wird wenn es regnet. Bestes Beispiel, und es amüsiert mich jedes Mal aufs neue, ist ja wohl der Film “Born to be Wild – saumässig unterwegs” mit Tim Allen, John Travolta, Martin Lawrence und William H. Macy. Und der Film erinnert mich immer wieder an den einen oder anderen unter uns
9. Deine Harley-Lebenslust
Es gibt keinen einzigen Harley Fahrer den ich kenne, der nicht einen ganzen Haufen voll Lebenslust in sich trägt. Klar gibt es Krisen, Tiefschläge und Rückschritte, aber sobald ein Harley Fahrer sein Bike besteigt ist die Lust am Leben da, die Lust am fahren, die Lust am Abenteuer, das Verlangen die Maschine in die Kurven zu drücken, zu beschleunigen und Täler, Berge und Highways zu erobern. Und das schöne daran ist, dass es ansteckend ist. Auch wenn es wie aus Kübeln vom Himmel gießt oder die Party am Vortag noch so heftig war, sobald man auf seiner Harley sitzt, passt das Leben schon wieder und die Lust kommt in großen Schritten zurück.
10. Dein Harley-Island
Harley-Island bist DU und DEINE Harley. Es sind deine Abenteuer, Freiheiten und Sehnsüchte die du erlebst. Das was ich tue ist über mein Harley-Island zu schreiben und den einen oder anderen Piraten ermutigen, mal den Schritt zu wagen, sich einfach aufs Bike zu setzen und loszustarten. Und wenn er das gemeinsam mit mir und meinen Harley Piraten erleben will, dann ist er ein Teil vom gemeinsam Harley-Island. Weil für mich, und das wünsche ich mir auch für alle anderen, ist Harley-Island das Manifest an das schöne Leben! Es ist das “Savoir vivre”, das “La Vita è Bella” und das “Hang Loose” des wunderbaren Daseins. Harley-Island ist einerseits die Erfüllung der Sehnsucht auch mal stehenbleiben und geniessen zu können – ja Sonnenuntergänge können auch für Männer schön sein – andererseits ist es die Event und Partyzone. Gemeinsam feiern, mit der Harley zu cruisen und Benzin zu plaudern. Kein Platz für miese Stimmung, Griesgram und Nörgeleien. Das wünsche ich mir und ich weiß das es so passieren wird. Also setz dich auf deine Harley und baue dir dein Harley-Island, sei einer meiner Harley Piraten und leg hier los.
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